Endlich war einiges wieder möglich - z.B. eine Indienreise ...

 

Im Januar 2024 konnte sich eine vierköpfige Reisegruppe des Vereins nach vier langen Jahren endlich wieder einmal auf den Weg nach Indien machen, um die beiden Projekte zu besuchen. Denn in den letzten vier Jahren war nur ein reger Austausch an Nachrichten und Fotos per Mail möglich.
Die Reisenden weilten für zehn Tage in Kerala / Südindien und besuchten dort mehrmals sowohl Mitraniketan, als auch das St. John´s Hospital.
Die Spannung auf beiden Seiten war groß, ebenso aber auch die Vorfreude auf ein Wiedersehen unter Freunden.

 

Hier berichtet die Gruppe über ihre Eindrücke in den beiden Projekten:

 

Mitraniketan:
„Ausführliche Gespräche, ein jeweils anschließender Rundgang und Besichtigungen in der Bäckerei, in der neu gestalteten Kantine und in der Jungenunterkunft haben durchweg einen sehr guten Eindruck bei uns hinterlassen. Alles war sehr aufgeräumt und sauber. In der Bäckerei herrschte reger Betrieb und die Leiter des Projekts, Sethu und Reghu, sind mit der momentan herrschenden Situation sehr zufrieden. Sie wollen aber versuchen, die Anzahl der im Projekt wohnenden Kinder, die sich durch Corona minimiert hatte, wieder zu erhöhen.

 

Die Solaranlage ist seit 2023 geplant und wurde inzwischen nach langer Wartezeit genehmigt. Der Aufbau begann nach unserer Abreise. Die Anlage wird auf das Dach der Jungenunterkunft installiert.“

 

 

 

 

An der Finanzierung dieser Anlage beteiligt sich der Verein, da durch kostengünstigeren Strom der dadurch eingesparte Betrag für andere, vor allem den Kindern zu Gute kommenden Vorhaben genutzt werden kann.

 

Hier der Bericht von den Besuchen bei Pater Jose im St John´s Hospital:

„Pater Jose führte die Reisegruppe durch das neu entstandene Gemeinde-Krankenhaus in Karamoodu, in dem Patienten mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen ambulant versorgt werden. Vor allem Patienten, die sich einen Arztbesuch oder gar einen Krankenhausaufenthalt nicht leisten können, werden hier bevorzugt behandelt. Eine Apotheke und ein Labor, beide vom Verein finanziert, runden das Angebot ab.

Auf dem Gelände befindet sich ein weiteres Gebäude in gutem Zustand, das nach einem Umbau für notwendige stationäre Aufenthalte von Patienten genutzt werden soll. Auch hier finanziert der Verein das Vorhaben mit.

Wir haben am Sonntag einen Ausflug mit den Kindern und dem gesamten Team vom St. John´s an den Strand in Kovalam unternommen. Die kleinen Mitbringsel, wie Schildkappen und Sonnenbrillen, bereiteten den Kindern viel Freude.

Die Besuche im Gemeinde-Krankenhaus, einigen Diabetes Camps und im St. John´s Hospital selbst zeigten deutlich, dass alle Vorhaben durch hervorragende Organisation außerordentlich gut funktionieren.

 

Girly und Wolfgang Walliser, unser befreundetes deutsch-indisches Ehepaar befindet sich derzeit auf einer längeren Asienreise, die sie für uns unterbrochen haben, um bei allen Besuchen anwesend und als Dolmetscher tätig zu sein.“

Zum guten Schluss: Die ersten Schritte für ein neues Vorhaben sind gemacht!

„Learning by doing and for life“
 
Im November 2023 haben wir über Reghu aus Mitra einen neuen Kontakt nach Indien geknüpft. Michael Schmid ist Leiter einer Schule in Delhi, die Studenten zum Bäcker ausbildet.  Herr Schmid hat uns in Mitraniketan während unseres Aufenthalts besucht und war begeistert von unserer Backstube.  Er will nun mit uns gemeinsam versuchen, unsere Bäckerei auch zum Ausbildungsort für Bäcker einzusetzen.        

Es könnte so ein reger Austausch von Studenten seiner Schule in Delhi und unserer Backstube entstehen. Weiter ist geplant, dass dann auch Studenten nach Abschluss der ersten Phase, einer zweijährigen Ausbildung zum Bäcker, und im Mindestalter von 18 Jahren nach Deutschland kommen und bei der Bäckerei Nußbaumer ihre Ausbildung nach deutschem Standard beenden, um die Schlussprüfung ablegen zu können.

 

Dahingehend haben schon Gespräche mit der Handwerkskammer, dem Arbeitsamt und der Gewerbeschule stattgefunden. Herr Schmid hat in Indien Kontakt zum Goethe-Institut. Dort können die Studenten die deutsche Sprache erlernen.

 

Wir sind sehr gespannt, ob dieses geplante Vorhaben zum Abschluss kommt, kennen aber die Tücken der Bürokratie in beiden Ländern zu genüge. Trotz allem ist unsere Vorfreude auf die weiteren Entwicklungsschritte groß, denn dieses Projekt passt genau zu den Grundsätzen unseres Vereins und würde die Zusammenarbeit mit unseren indischen Freunden stärken.