Backhaus für Mitraniketan
Neues Projekt ist in Planung
Eine kleine Gruppe aus Ettlingen und Waldbronn besuchte im Januar 2011 erneut das Projekt Mitraniketan in der Nähe der Großstadt Thiruvananthapuram im südindischen Bundesstaat Kerala.
Die Initiatoren Dr. Hans Waldmann und Richard Nußbaumer, Bäckermeister Jürgen Musler und drei weitere Begleiter durften mit Freude feststellen, dass in der Bäckerei im gelben Container schon mit Routine Backwaren hergestellt werden. Die Schulkinder werden dort regelmäßig mit Brötchen und süßen Stückchen versorgt, was sie sehr lieben. Darüber hinaus erzielt die Bäckerei Einnahmen durch Verkäufe in der Region. Dies soll sich noch weiter entwickeln bis zur finanziellen Unabhängigkeit der Bäckerei. Noch ist es nicht soweit.
Beim Aufenthalt im Container herrschen, wie wir von zurückliegenden Besuchen wissen, so um die 45° bis 50°C, aufgeheizt durch die intensive südindische Sonne und durch den großen Backofen, der bis auf 280°C erhitzt wird. Auch Belüftungsventilatoren verbessern die Situation nur wenig.
Da wurde nicht nur Jürgen Musler, dem Bäckermeister klar, dass es so nicht bleiben konnte. Nach reiflichem Nachdenken wurde der Beschluss gefasst, aus der „gelben Blechkiste“ in ein richtiges Backhaus umzusiedeln, das weitgehend europäischem Standard entspricht. Dies soll im Laufe der Jahre 2011 und 2012 realisiert werden. Hierfür ist natürlich ein bedeutender finanzieller Aufwand erforderlich, den wir jedoch mit Hilfe unserer Spender bewältigen können.
Klar ist, dass ohne den gelben Container, der vor vier Jahren ab August 2006 mit voll ausgerüsteter Bäckerei von Deutschland nach Indien verschifft worden war, ein Start der Bäckerei fast unmöglich gewesen wäre. Jetzt aber soll der Container weichen. Ein Backhaus soll her: größere Arbeitsfläche, mehr Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze, zusätzlich mehr Geräte, die in Indien beschafft werden können, z.B. ein Gasofen. Schlussendlich wird hierdurch die Produktion gesteigert werden können.
Dazu wurden die notwendigen Gespräche mit der Schulleitung (Dr. Reghu Rama Das) geführt. Natürlich waren auch der Patriarch und Gründer Viswanathan und seine Frau Sethu von unseren Plänen sehr angetan.
Aus den Spendengeldern wurde inzwischen ein kleiner Lieferwagen für die Auslieferung der Backwaren angeschafft. Der fast 83-jährige Viswanathan ließ es sich nicht nehmen, dem Wagen durch eine Probefahrt seinen Segen zu geben.
Am Ende des mehrtägigen Besuchs wurde nochmals kräftig gebacken, denn während der Abschiedsfeier in der Versammlungshalle erhielt jedes Kind ein Hildabrötchen, welches mit Genuss vernascht wurde.
Die Besuchergruppe ließ ihren Indienbesuch noch einige Tage im Badeort Varkala am Indischen Ozean ausklingen, um dann aus der wohligen Wärme in den badischen Winter zurückzukehren.