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Homepage des gemeinnützigen Vereins "Mitraniketan - Stätte der Freunde e.V."

Aktuelles

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Benefizveranstaltung im Jahr 2025:

 

 

Bäckerei-Frühschoppen

 

am 6. April 2025, 10 – 15 Uhr

 

auf dem Gelände der Bäckerei

 

Richard Nußbaumer in Waldbronn

Kurzbericht mit Fotos von der Indienreise im Januar 2025

Im Januar 2025 war wieder eine achtköpfige Reisegruppe in Indien, um unsere beiden Projekte zu besuchen.

In Mitraniketan konnten die Gäste bei der Produktion von Backwaren aller Art zuschauen und als Bäcker und Konditor auch Ratschläge geben. Die Ergebnisse waren durchweg sehr zufriedenstellend.

 

In einigen Zusammenkünften wurden u.a. die Situation in Mitra allgemein und die Nutzung der Bäckerei als Ausbildungsstätte besprochen. Auch von diesem Austausch war die Gruppe durchweg beeindruckt. 

 

Ein Mittagessen bei Sethu, das wie immer den Abschluss bildete, rundete das Ganze ab.

Pater Jose, der Leiter des St. John´s Hospitals hatte schon vorab eine Planung der Besuche erstellt:

 

Besuche in Diabetes Camps, eine besondere Einrichtung für Senioren und ein Ausflug an den Strand in Varkala mit den Kindern. 

 

Selbstverständlich durfte ein gemeinsames Essen nicht fehlen, bei dem genug Zeit für ausführliche Gespräche blieb.

Nachtrag zum BNN-Bericht vom 30. Okt. 2024

 

Leider mussten die beiden jungen Leute aus Indien, die ihre Ausbildung zum Bäcker / zur Bäckerin in der Bäckerei Nußbaumer Ende September 2024 begonnen hatten, diese aus zwingenden familiären Gründen abbrechen. Wir alle bedauern es sehr und hoffen, dass es den beiden in ihrer Heimat gut ergeht.

 

Zugleich gibt es aber vielversprechende Nachrichten von unserem Mitstreiter Michael aus Indien.

Dort sind drei oder vier weitere junge Inder daran interessiert an den Ausbildungsplätzen in Deutschland. Voraussetzung ist natürlich zunächst das Erlernen der deutschen Sprache mit erfolgreichem Abschluss.

Danach sind die jungen Inder hier an ihrem neuen Arbeitsplatz bei der Bäckerei mit Herz willkommen. Für Unterkunft und alles weitere wird wie beim ersten Mal selbstverständlich gesorgt.

 

Wir werden unsere Unterstützer informieren, sobald es Neues zu berichten gibt.

 

BNN-Bericht von Nico Roller – 30. Okt. 2024

Ihr Weg führt von Indien in die Backstube nach Waldbronn

Mit seinem Sozialprojekt will der Ersinger Micha Schmid dem Fachkräftemangel begegnen

 

Zwei junge Leute aus Indien absolvieren in der Region eine Ausbildung zum Bäcker. Möglich macht es ein Projekt, das ein Auswanderer aus Ersingen ins Leben gerufen hat.

An einer großen Maschine nehmen Nuzra Khan und Mohammad Shakir die fertig geformten Brezeln entgegen und setzen sie auf ein großes Backblech. Ihre Ausbildung bei der Bäckerei Nussbaumer macht ihnen großen Spaß. Foto: Nico Roller

 

Die einen fahren mit großen Wagen voller Teiglinge zu den Öfen, die anderen bereiten an langen, metallenen Tischen ein Blech nach dem anderen vor. Egal, wo man hinschaut: In den meterhohen Hallen der Bäckerei Nussbaumer in Waldbronn wird überall konzentriert und motiviert gearbeitet.
Im hinteren Teil des Gebäudes stehen Nuzra Khan und Mohammad Shakir an einer großen Maschine, aus der auf einem blauen Band im Sekundentakt die Brezel-Teiglinge fahren. Einen nach dem anderen setzen die beiden auf ein Blech. Als es voll ist, schieben sie es zu den anderen in einen großen Wagen und machen mit dem nächsten weiter.


Vor rund vier Wochen haben Khan und Shakir bei der Bäckerei Nussbaumer ihre Ausbildung zum Bäcker begonnen. Beide kommen aus Indien, beide wollen sich in Deutschland eine Zukunft aufbauen. Dass sie die Möglichkeit dazu haben, liegt an Micha Schmid, der ursprünglich aus Ersingen stammt, aber schon immer raus wollte, um die Welt zu entdecken und sein eigenes Ding zu machen.

 

Ein Ersinger hatte die Idee


Gerade einmal 18 Jahre war er alt, als er sich 1990 nach dem Schulabschluss mit einem Freund das erste Mal in den Flieger setzte, um nach Indien zu reisen. Ab der Jahrtausendwende baute er dort ein Projekt namens „Learn for Life“ auf, zu dem neben einem deutschen Verein auch ein soziales Unternehmen gehört.
Dieses betreibt in den indischen Städten Varanasi und Delhi unter anderem zwei Bäckereien, ein Gästehaus, ein Restaurant, eine Schneiderei und eine Schule für Straßenkinder mitsamt Ausbildungsmöglichkeiten. Schmid sprudelt nur so vor Ideen und hat keine Angst davor, auf unkonventionelle Weise etwas Neues auszuprobieren.
Im Sommer des vorigen Jahres begann er mit der Arbeit an einem Pilotprojekt, bei dem junge Leute aus Indien in Deutschland zum Bäcker ausgebildet werden sollen. Um Mitstreiter zu gewinnen, wandte Schmid sich an die Bäcker-Innung Alb-Neckar-Nordschwarzwald, genauer gesagt an deren Obermeister Martin Reinhardt, der ihm sofort die Bäckerei Nussbaumer empfahl.
Denn diese betreibt ebenfalls in Indien ein Hilfsprojekt und beschäftigt bereits seit Jahren erfolgreich Mitarbeiter, die aus dem Ausland stammen, auch aus sogenannten Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union. Dort haben Khan und Shakir Mitte September ihre Ausbildung begonnen – und ihre Sache von Anfang an gut gemacht.
„Wir waren überrascht, wie gut sie Deutsch können“, sagt Eigentümer Richard Nußbaumer und erklärt, dass sich die beiden bereits bestens in den familiengeführten Betrieb integriert und bei allen Beteiligten einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen hätten. Von ihrer Motivation, von ihrer Arbeitseinstellung und ihrem Einsatz ist Nußbaumer begeistert: „Man merkt wirklich, dass sie etwas erreichen wollen.“


Der Arbeitgeber hilft am Anfang bei Alltagsproblemen


Am Anfang hat die Bäckerei den beiden Auszubildenden aus Indien ein bisschen unter die Arme gegriffen, etwa beim Besorgen einer Wohnung, beim Eröffnen eines Kontos und beim Einkaufen im Supermarkt. Denn für Khan und Shakir ist vieles in Deutschland neu und ungewohnt. Auch der badische Dialekt, den sie erst noch lernen müssen.
Beiden gefällt es sehr gut: sowohl in der Region als auch bei der Bäckerei Nussbaumer, von deren Größe sie am Anfang etwas überrascht waren. Alle seien sehr freundlich und hilfsbereit, sagt Shakir und erzählt, dass sein Chef ihm immer geholfen habe, wenn er etwas nicht auf Anhieb gekonnt habe. Ihm gefällt, wie respektvoll und korrekt bei der Bäckerei alle miteinander umgehen, wie gut dort auch die Lehrlinge behandelt werden.
Eigentlich wusste Shakir schon immer, dass er „nicht auf der Tastatur tippen“, sondern etwas mit seinen Händen machen will. Deswegen ist er froh und dankbar, dass Micha Schmid und die Bäckerei Nussbaumer ihm die Möglichkeit dazu gegeben haben. Die Arbeit in der Backstube macht ihm großen Spaß: Man müsse viel laufen, mit modernen Maschinen zurechtkommen, zudem schnell und körperlich fit sein. „Ich muss kein Geld fürs Fitnessstudio ausgeben.“


„Man merkt wirklich, dass sie etwas erreichen wollen.“
Richard Nussbaumer
Bäckermeister


Khan und Shakir wohnen in Ettlingen und kommen jeden Morgen mit der Straßenbahn zur Bäckerei. Mal sind sie drei Tage pro Woche im Betrieb und zwei in der Berufsschule in Durlach, mal vier Tage im Betrieb und einen in der Berufsschule. Aktuell arbeiten sie in der Tagschicht und fangen um 7 Uhr an. Wenn sie etwas weiter sind, können sie aber auch in andere Schichten wechseln.
In den ersten Wochen ihrer Ausbildung lernen sie die Grundlagen, etwa zu Rohstoffen, zu Rezepturen und den Bereichen der Bäckerei. Ohne das Projekt von Micha Schmid hätten Khan und Shakir nie nach Deutschland kommen können, denn entsprechende Agenturen verlangen viel Geld für ihre Dienste. Geld, das die Familien der beiden nicht haben.
Khan hat in Indien Nachhilfeunterricht gegeben, Shakir in einem Callcenter gearbeitet, um sich das Studium zu finanzieren. Schmid hat sie an der Universität angesprochen, denn er wusste, wie schwierig es aktuell für junge Akademiker in Indien ist, eine Arbeitsstelle zu finden.
In Indien ist es schwer, als Akademiker eine Arbeitsstelle zu finden
Der gebürtige Ersinger hat ihnen Alternativen zum Studium aufgezeigt und bei Workshops ihr Interesse für das Backen geweckt. Während eines Praktikums testet seine Organisation, ob die Kandidaten für eine Lehre in Deutschland geeignet sind. Sie vermittelt zwischen ihnen, dem Arbeitgeber, der Handwerkskammer und der Innung – immer mit dem Ziel, dass die Interessen beider Seiten gewahrt bleiben.
Inzwischen sind Khan und Shakir die Botschafter des Projekts, auch bei regelmäßigen Videokonferenzen von der Backstube, der Berufsschule und ihrer Wohnung mit den Lehrlingen in Delhi und Varanasi, denen sie dabei zeigen, was möglich ist. Schmid spricht von einer Erfolgsgeschichte, auf die in Indien inzwischen auch andere Studenten aufmerksam geworden sind.


„Wenn man das etablieren kann, dann zieht der eine den anderen nach.“
Peter Kalus
Handwerkskammer


Martin Reinhardt weiß aus eigener Erfahrung, dass das Handwerk in Deutschland hervorragende Karrierechancen bietet. Der Obermeister der Bäckerinnung kennt den Fachkräftemangel und viele Betriebe, die motivierte und engagierte Mitarbeiter suchen. Daher hofft er, dass das Pilotprojekt weiterhin erfolgreich verläuft und den Bäckereien in der Region zeigt, dass dieser Weg funktionieren kann.
„Wenn man das etablieren kann, dann zieht der eine den anderen nach“, sagt Jan Peter Kalus von der Handwerkskammer Karlsruhe, der sich bei einem vom Landeswirtschaftsministerium geförderten Projekt als „Kümmerer“ dafür einsetzt, dass Geflüchtete und Einwanderer aus Drittstaaten in Arbeit und Ausbildung kommen können. Er sieht in dem Projekt eine Blaupause und könnte sich gut vorstellen, künftig auch andere Gewerke in den Blick zu nehmen.

 

entstand aus der Idee heraus, für hilfsbedürftige Menschen da zu sein. Seit unserer Gründung verfolgen wir das Ziel, an den Stellen zu helfen, an denen die Not am größten ist.

 

Unser Team besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wir setzen uns für jeden ein, der unsere Hilfe braucht. Auch ein kleiner Beitrag kann viel bewirken. 

 

Daher freuen wir uns auch besonders, wenn wir neue Helfer finden, die sich wie wir gerne dem guten Zweck widmen. Möchten auch Sie uns gerne unterstützen und etwas zu unserer Arbeit beitragen? Dann zögern Sie bitte nicht und nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Helfende Hände sind uns jederzeit herzlich willkommen!

Wenn Sie mehr über Mitraniketan erfahren wollen, dann empfehlen wir Ihnen diese Homepage.

Dort finden Sie verschiedene Beiträge in englischer und auch deutscher Sprache, die recht aktuell das Geschehen rund um die einzelnen Projekte schildern.

Viel Spaß beim Stöbern!

Vielen Dank für Ihren Besuch!